29. Juli 2015

Ahnenfest in Fehu Isa Teil 2

Die Zeit in Fehu Isa ging viel zu schnell rum. Nun waren schon zwei Tage vergangen und die Zeremonie nahm ein Ende.

Auch wenn sie Ronan nach Fehu Isa begleitete, so war er nicht oft in ihrer Nähe. Er zog es vor, mit den Kindern seine Zeit zu verbringen. Es sollte noch alles ein anderes Ende nehmen, als sie es dachte. Nach der Zeremonie reisste Tjara mit Ronan und den Kindern nach Ironhall zurück, auf der Reise passierte etwas schreckliches ...

Hier aber das Ende der Zeremonie und nochmals meinen Dank an Arcturus von Fehu Isa, der mich an dieser schönen Zeremonie hat teilnehmen lassen.

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Arcturus stellt sich mit Tjara vor die Anwesenden. Sein Gesicht spiegelt Zufriedenheit wider, das Fest war ein voller Erfolg. Er erhebt die Stimme und spricht: "Odin zum Gruße und willkommen zum Abschlussritual des Festes der Ahnen. Ich möchte das Ritual mit einer kleinen Geschichte beginnen, die ich gerne loswerden möchte."

Tjara SRM af Odinnskeld zeigt ein ebenso zufriedenes Gesicht, die Hände hat sie ineinander gefaltet, ihr Blick ist ruhig. Sie lauscht Arcs Geschichte, bevor sie selber ein paar Worte sagt.

Arcturus: "Vor nicht allzu langer Zeit gab es einen Goreaner, der zog wie ein Vagabund durch die Lande, über Wald und Tal, von Clan zu Clan. Er hatte bemerkenswerte Fähigkeiten, so fiel es ihm nicht schwer seine Tarsk zu verdienen. Er dachte nicht darüber nach was es heißen würde irgendwann einmal Fuß zu fassen. Denn er war frei, konnte tun was er wollte, war von niemandem abhängig. Schließlich kam er in ein Dorf, ein schönes Tal mit zwei Hügeln, die Einwohner nahmen ihn freundlich auf. Und dann geschah etwas, was er sich nie vorgestellt hätte."

Arcturus: "Er fand heraus, dass in diesem Dorf seine Tochter lebte. Sie war mittlerweile schon achtzig Märkte alt, und der Goreaner staunte nicht schlecht, als er sie zum ersten Mal traf. Sie waren sich ziemlich ähnlich, und er begann sie zu mögen. Nun stand er vor der Entscheidung: Sollte er sich offenbaren und damit seine Unabhängigkeit aufgeben? Oder sollte er weiterziehen und damit seine einzige leibliche Tochter verlassen? Der Goreaner entschied sich zu bleiben, und es war die beste Entscheidung, die er je getroffen hatte. Warum hat er das getan?"

Arcturus: "Er tat es, weil er wusste, dass niemand sich seiner erinnert, wenn er eines fernen Fingers sterben würde. Keiner würde respektvoll und anerkennend seinen Namen nennen, denn er war nur ein Vagabund ohne Familie. Niemand würde ihn einen Ahnen nennen. Doch er blieb, und so freut er sich schon heute auf den Finger, an dem er als siegreicher Ahne nach Wallhalla einziehen wird. Und dieser Goreaner, der bin ich."

Tjara SRM af Odinnskeld lächelt Arc kurz zu, als er mit seiner Geschichte fertig ist, dann blickt sie zurück zu den Anwesenden und beginnt zu sprechen. "Zwei Tage sind nun vergangen seit dem ersten Ritual. Gemäß der alten Tradition folgt jetzt die Übergabe eurer Botschaften an die Erde. Dort mögen sie ruhen, wie eure Ahnen es tun." Sie deutet auf ein rechteckiges Loch in der Erde, in welches die Truhe genau passt.

Arcturus geht zu der Truhe, wie beim letzten Mal hat er eine Schale mit Met in der Hand. Er verteilt ein paar goldene Tropfen auf die Truhe, um sie so zu heiligen. Dann stellt er die Metschale weg und überprüft noch einmal das Schloss der Truhe. Es ist fest verschlossen und lässt sich nicht öffnen. Daraufhin nickt er Tjara zu.

Tjara SRM af Odinnskeld breitet die Arme aus und beginnt wie beim letzten Ritual mit lieblicher Frauenstimme zu singen. Ihre Augen sind dabei aber geöffnet, und ihre Mimik verrät Zufriedenheit. Die Ahnen haben die Botschaften angenommen und sind befriedigt. Keine bösen Geister werden mehr kommen, um die Seele zu vergiften.

Arcturus greift die Truhe seitlich und zieht sie über den Boden, bis er am Loch angekommen ist. Dort lässt er sie hinein gleiten, bis sie dumpf auf dem Boden aufkommt. Sogleich hebt er die Schaufel neben dem Loch auf, blickt noch einmal zu den Anwesenden und macht dann einen Stich in den daneben liegenden Erdhaufen. "Wir übergeben diese Truhe in den Schoß von Frigg, Gemahlin Odins und Göttin der Erde."

Arcturus schaufelt mehrere Male Erde auf die Truhe, sodass sie einigermaßen davon bedeckt ist. Er legt die Schaufel wieder weg, später werden die Sklaven den Rest erledigen. "Möge Frigg gut darauf aufpassen, so wie sie es auch bei unseren Ahnen tut. Durch dieses abschließende Ritual ist das Fest der Ahnen beendet. Ich danke euch für eure Teilnahme und hoffe, es hat euch ebenso gefallen wie mir. Zum Abschluss sagt Tjara noch ein paar Worte."

Tjara SRM af Odinnskeld hört Arcs Worte und lächelt ihn an. Sie holt tief Luft und spricht: "Allvater waltet, Alfen verstehn, Wanen wissen, Nornen weisen, Iwidie nährt, Menschen dulden, Thursen erwarten, Walküren trachten." Sie wartet einen Moment und springt zum Ende des Gedichtes. "Auf standen die Herrscher und die Alfenbestrahlerin; Die Nacht sank nördlich gen Nifelheim. Ulfrunas Sohn stieg Argiöl hinan, der Hornbläser, zu den Himmelsbergen." Sie schaut Arc nochmal an und lächelt. "Schon unsere Ahnen schreiben von solch schönen Momenten mit deren Ahnen. Feiern wir sie und halten sie in Ehren nah bei unseren Herzen." Sie legt eine Hand auf ihr Herz und beendet damit die Zeremonie.

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