Seit dem letzten Eintrag ins Tagebuch ist bei Aurora viel passiert. Es gibt
Tage, die sind wie jeder andere auch. Nichts Besonderes. Aber es gibt genug
Tage wo sie sich wünscht, morgens nicht aufgestanden zu sein.
Illarion war wieder auf einer Handelsreise und so langsam wusste sie nicht
mehr, ob sie nur hübsches Beiwerk an seiner Seite war, oder er sie wirklich
liebte. So passte sie auf Fauna und Taisia auf, während Illarion nicht da war.
Oh, aufpassen, bei Odin, da hat sich Fauna einen Wächter ins Haus geholt.
Taibur! Am Anfang wusste sie nicht wirklich wie sie diesen Rarius einschätzen
sollte, aber als er dann schlecht über den Norden sprach, dass hätte er nicht
tun dürfen! So schnell konnte er nicht schauen, wie sie ihren Met in sein
Gesicht geschüttet hatte. Schlecht über den Norden reden, nein, das wollte
Aurora nicht und würde es auch nie in ihrer Gegenwart zulassen. Egal was manche
Nordmänner getan hatte, der Norden war zu tief mit ihr verwurzelt. Das musste
auch Suna, die Schneiderin in Victoria, feststellen. Diese musste ebenso Bekanntschaft
machen mit einem Lamasaft.
Wo der Met noch ohne Folgen blieb, so wurde der Lamasaft doch zur
Rechenschaft gezogen vom Rarius des Hauses. Taibur zog Aurora in das Haus und
verhaute ihr den Po. Bei Odin, so schmerzte ihr der Hintern noch nie. Tränen
liefen ihre Wangen hinab und ihr war klar, dass sie das nicht nochmal fühlen
wollte. Sie sollte ehrhaft für ihr Haus sein. So einfach war das aber gar
nicht, vor allem wo Illarion nicht da war und Fauna auch viel mit ihrem Handelsgeschäft
beschäftigt war. Sie war nun mal ein Nordweib und die Südladys wollten ja auch
nicht, dass man schlecht über den Süden sprach!
Die Tage kommen und gingen. Die meiste Zeit hang Aurora ihren Gedanken nach.
Wo war Illarion gerade? Liebte er sie wirklich? Warum ließ er sie so lange
alleine? Tag für Tag ging sie zur Stadtmauer um zu schauen, ob sein Schiff am
Hafen anlegen würde. Die Stadtmauern verließ sie nicht mehr, nach dem was
zwischen ihr und Egil passiert ist. Sie durfte vor allem nicht mehr die
Stadtmauern verlassen.
Aber nun passierte etwas, was Auroras Leben total verändern sollte! Quintus
suchte Aurora auf. Er wollte sie dringend sprechen! Wie sich rausgestellt hat,
war Quintus doch ein wenig neugieriger was Auroras Leben angeht. Zumal er wohl
das für seine Unterlagen brauchte. Wie sich herausgestellt hatte, stammt Aurora
aus Piedmont und ist die Enkeltochter eines Rarius. Bei Odin, Aurora ist
Mitglied der roten Kaste! Keine Kastenlos!
Auch wenn es einige Momente dauerte, bis sie realisierte, was wirklich
passiert ist, so schnell wechselten auch ihre Gefühllagen von sauer zu
überfreudig. Erst schlug sie Quintus auf den Arm und im nächsten Moment umarmte
sie ihn feste und drückte sich an ihn heran. Diese Umarmung sollte aber nicht
ohne Folgen bleiben. Nur ein Moment wo beide sich nicht unter Kontrolle hatten,
nur ein ganz kleiner und sie spürte Quintus seine Lippen auf den Ihren. Bei
Odin, das war nicht richtig. Sowas durfte nicht sein. Sie hatte sich gerade mit
Lycia wieder vertragen und waren auf dem Weg Freunde zu werden, da durfte so
ein Fehler einfach nicht passieren.
Nähe und Zärtlichkeit könnte sie jederzeit von einem Sklaven bekommen, so
wurde es ihr zugesagt, aber von Freien sollte sie die Finger lassen. War es
nicht der erste Ausrutscher in dieser Art. Sie vermisste Illarion zu sehr.
Ihren Illarion! Ihr Herz zerreißt innerlich wenn sie an das denkt, was hätte
nicht passieren dürfen. Es musste eine Lösung her! Bald! Nur mit wem sollte sie
sprechen?!
Erst mal musste sie zu Valerius, dem ersten Schwert. Dieser stand nur noch
zwischen ihr und der Aufnahme in die rote Kaste. Sie wollte es allen zeigen.
Sie, ein Nordweib, zumindest in ihrem Herzen, würde Teil der großen Familie der
Krieger werden. Wenn das nicht Lucia und Gaius davon überzeugen könnte, sie zu
akzeptieren. Sie wäre dann keine Kastenlose mehr! Sie wollte weiter forschen
und heraus bekommen, was ihr Großvater für ein Mann war oder ist. Sie wusste
nicht ob er noch lebt oder schon tot ist. Hatte sie noch mehr Familie? All
diese Fragen müssten geklärt werden. Aber heute nicht! Heute würde sie Valerius
aufsuchen. Aber hatte sie allein den Mut dazu? Benend würde sie es noch
erzählen, ja, er würde sicher mit ihr kommen. Er ist ihr bester Freund. Wenn
nicht er sie versteht, wer denn dann?!
Benend suchte Aurora in der Herberge auf. Sie hatte sich extra gut angezogen für das was ihr bevorsteht. Sie erzähle Benend vom Pergament aus Piedmont. Womit sie nicht gerechnet hatte, war das er ihr erstmal das ganze schwer machte. Ein Nordweib in einer so hohen Kaste, sowas würde wohl ungern gesehen werden. Aber sie kann sich doch benehmen. Sie versucht es zumindest immer wieder. Naja, es klappt nicht immer, aber doch immer öfter. Sie fühlte sich schlecht, betroffen und irgendwie lief alles nicht so wie sie es sich gestern noch ausmalte. Doch Benend schlug ihr vor, sie in seiner Familie aufzunehmen? Aelius? Nie im Leben würde sie zu diesem Haus gehören wollen. Aber nein, Benend meinte sein eigenes Haus, was auf dem Weg war gegründet zu werden. Das war eine Möglichkeit! Vielleicht würde es ja so klappen!
Nur auch dem war nicht so. Bei Valerius im Hospital angekommen stellte sich
heraus, dass er die gleichen Bedenken hatte wie Benend. Bei Odin, was musste
sie nun tun um dazu zu gehören. Sie wollte doch hier leben. Hier war nun ihr zu
Hause. Bei ihrem Gefährten, den sie liebte, egal ob auf Reisen oder nicht. Er
würde sicher bald wieder kommen.
Ein eigenes Haus mit Benend zusammen; der roten Kaste angehören; alles
Tatsachen die vielleicht wahr werden könnten. Dies hing nun am seidenen Faden
Valerius. Er würde entscheiden ob sie zur Kaste gehören darf oder nicht. Benend
würde ihr Bürge sein. Ihr Herz klopfte vor Aufregung. Sie war so nervös wie
schon lange nicht mehr. Es würde jetzt wohl entschieden werden, oder nicht?!
Nein, heute würde es sich nicht entscheiden. Benend würde ihr eine Menge
beibringen müssen und sie zu einem Kastenweib, oh, zu einer Kastenlady machen.
Ob dieses Unterfangen von Erfolg gekrönt sein wird?!
Es war ein Tag des Informationsflusses. Sie traf auf Fauna im Haus und bevor
sie wieder weg war, beschloss Aurora ihr alles zu sagen. Mit ihr zu reden, was
ihre Sehnsüchte anbelangt und sie sollte von ihrem Geburtsrecht erfahren.
Das mit den Sehnsüchten lief nicht ganz so einfach wie gedacht. Fauna
scheint sie nicht ganz zu verstehen, was das angeht, oder doch?! Immerhin
möchte Fauna auch nicht, das Illarion enttäuscht wird, genauso wenig wie
Aurora. Nur einfach war es nicht! In ihrem Herzen hatte sie das wohl schon
bereits getan. Aurora war enttäuscht über sich selber. Man merke es ihr auch
an. Sie aß kaum und ein leuchten in ihren Augen war kaum noch zu sehen.
Zur späteren Stunde kam Benend mit seiner Schwester vorbei. Benend braucht
einen Geldgeber für sein eigenes Haus und so könnte man die beiden Familien
zusammen bringen und auch Schutz für das Hause Aristomenes sorgen. Fauna
lauschte den Worten, die Ben ihr zutrug. Sehr genau sogar und nun war es
abgemacht! Zwei Häuser wurden verbunden! Aurora lauschte Aufmerksam den ganzen
Worten die gesprochen worden. Ihre Gedanken schweiften immer wieder ab zu
Illarion und auch zu dem was noch passieren würde. Sie müsste einiges lernen.
Eine Menge, aber sie war bereit, dieses zu tun. Wie schwer kann es schon sein,
aus einem Weib eine Lady zu machen?!
Aurora, muss dich da leider enttäuschen, auch wenn deine Mutter die Tochter eines Rotkastigen war, sie hat einen Nordmann zum Gefährten genommen. Und die Kinder dieser Gefährtenschaft kommen IMMER in die Kaste des Vaters. So ist das mit den Kasten nun mal. :)
AntwortenLöschenLieben Gruss, Lucia
Ich sehe dem nicht so und das RP wurde im Vorfeld mit einigen anderen OOC geklärt. Ich spiele mein RP so weiter, wie andere es auch tun und sehe keine Notwendigkeit das OOC zu klären. Mir missfallen auch RPs von anderen, aber jeder soll spielen wie er mag!
AntwortenLöschenklar, kann jeder spielen, wie er mag, ich bin da vielleicht nur konsequenter, denn wenn ich Kasten spiele, spiele ich sie richtig..was nicht heisst, das andere das auch tun müssen, nur eben nicht erwarten, dass sie es dann auch nicht tun. Ich spiele nämlich auch wie ich mag :).
AntwortenLöschenIch wollt nicht rumstressen, Aurora, nur drauf aufmerksam machen, also alles gut und klar kriegen wir das auch IC hin.
LG, Lucia