Kein Tag verging, als Aurora eine weitere schlimme Mitteilung erhielt. Man
sagte ihr, es wäre ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt. Bei Odin?! Ein Kopfgeld.
Nun war es ganz vorbei. So viele verschiedene Gedanken gingen durch ihren Kopf.
Wann? Wer? Warum? Wieso? Verschiedene Verschwörungen ging sie durch, die wohl
gegen sie im Gange waren. So glaubte sie, aber sie konnte nichts beweisen.
Waren es nur Gedanken die sich in ihrem Kopf breit machten und ihre Aura
verfinsterte.
Sie erzählte es Benend und versuchte durch einige ihrer Freunde heraus zu
bekommen, ob etwas daran war oder nicht. Sie glaubte dem Mann, der ihr das
sagte. Sie war sich so sicher, wer dahinter steckte, bis Benend ihr dann sagte,
das dem nicht so ist. Es scheint ein Spiel dieses Mannes zu sein. Ein Spiel um
sie in den Wahnsinn zu treiben.
Er schaffte es aber auch. Aurora war sich so sicher, wer dahinter steckte
und als Benend immer wieder ihr sagte, das dem nicht so ist, wurde sie immer
hysterischer. Auch Gespräche mit Vicar, einem ihrer liebsten Freunde, brachte
nichts, eher im Gegenteil. Aurora weinte sich die Seele heraus und wusste nicht
mehr was Wahrheit oder was Lüge ist.
So viel brach in ihr zusammen. Freunde sind Feinde und Feinde sind Freunde?
Sie wusste es nicht mehr. Sie wusste nicht wem sie noch vertrauen sollte und
wem nicht mehr. Sie schloss sich ein paar Tage in ihrem Zimmer ein um darüber
nachzudenken. So viel wurde erzählt, was Aurora zu verarbeiten hatte.
Auch wenn das eine schlimme Sache ist, so gab es auch Gutes, was passierte.
Mehr oder weniger gut. Sie wusste nun, wenn sie Mitglied in der roten Kaste
werden würde, würde sie die Herberge und den Imbiss abgeben müssen. Es viel ihr
schwer nur daran zu denken. Es war doch irgendwie ihr Baby geworden. Die
Sklaven die ihr halfen und sie waren doch fast wie eine Familie geworden. Sie
konnte es sich nicht vorstellen, nichts zu machen, also sprach Aurora mit
Benend und bat ihn um Arbeit. Diese sollte sie auch bekommen. Benend unterstützte
Aurora in dem Wunsch zu arbeiten.
Es war noch Zeit bis zu ihrer Prüfung vor dem Magistraten und seiner Nichte.
So hatte sie Zeit, jemanden für die Herberge zu finden und für die Prüfung zu
lernen. Eine Prüfung, eine kleine, hatte sie ja schon. Benend hatte Raven ins
Haus eingeladen. Er sollte Aurora reizen. Sie wusste, sie durfte nicht darauf
reagieren. Sie wusste, sie musste sich beherrschen. Bei Odin, das viel ihr so
schwer. Am liebsten hätte sie Raven schon nach den ersten 5 Ehn hinaus geworfen
oder angeschrien. Jedes Stückchen Haut schrie danach.
Doch wie sie später mit ihm sprach, war auch nicht besser. Sie war so
überheblich zu ihm. Als Raven ging war sie traurig darüber, dass sie so mit ihm
gesprochen hatte. Sie musste ihn aufsuchen und sich entschuldigen. Warum sind
manche Frauen nur so?! Sie hatte einen guten Freund verletzt. Guter Freund?
Eigentlich stritten sie ja immer, aber sie mochte ihn trotzdem. Aber warum?!
Sie wird es sicher noch heraus finden.
Während Aurora sich in ihrem Zimmer einschloss, kam ihr Bote zu ihr und
wollte sie unverzüglich sprechen. Er erzählte ihr, dass es vielleicht Hoffnung
gab. Er habe von Illarion gehört und würde nun zu ihm reisen. Aurora schrieb
schnell ein Pergament und reichte es ihm. Er sollte es ihm geben, sollte es
Illarion sein. Ein kleiner Funken Hoffnung keimte wieder in ihr auf. Ist
er es wirklich? Geht es ihm gut? Sie würde es erst mal für sich behalten.
Vielleicht ist auch nur wieder eine böse Absicht von wem, der sie am liebsten
bei den Ahnen sehen würde.
Nein, es sollte ein Geheimnis bleiben. Sie vertraute gerade keinem. Nicht
mal Benend wollte sie davon erzählen. Es war ihr kleines Geheimnis, ihr kleiner
Schatz. Nun ergaben Mikas Worte immer mehr Sinn.
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