1. März 2015

Aufgabe der besonderen Art

Seit dem die Zeremonie zu Ehren von Freya, Frey und Hlin vorbei war, bekam das Dorf Hlidskialf viel Besuch. Ob es von den Dorfbewohnern aus Fensalir war oder auch von Hrafnar.

Der Besuch von Hrafnar war schon anders, denn der dortige Dorfjarl Ofeigur wollte eine Gefährtenschaft eingehen. Ein Dorfjarl geht nicht ohne weiteres eine Gefährtenschaft ein und so ist es immer etwas Besonderes. So wie es schon bei Aidan und Yuna war.

Diese Zeremonie sollte Tjara machen. Oh bei Odin, was für eine Ehre. Der zweite Dorfjarl in kürze, wobei Aidan nun schon einigen Zeremonien beigewohnt hatte. Sie freute sich sehr und nachdem alles Wichtige besprochen war, bereitete sie sich auf die Zeremonie vor.

Am Tag der Zeremonie reiste sie mit Loarn und Eve in Hrafnar an. Ein sehr schönes Dorf und alle waren sie sehr gastfreundlich und aufmerksam. Sah man das leider in letzter Zeit eher selten.

Die Zeremonie sollte mit Ofeigur und Shetani an seiner Seite beginnen. Ein stolzer Dorfjarl mit seinem zukünftigen Weib. Es war wieder eine sehr schöne Gefährtenschaft und die Worte die gesprochen wurden, trafen Tjara viel mehr als es sonst war. Die Hormone durch die Schwangerschaft spielten verrückt und sie weinte öffentlich das erste Mal mitten in einer Zeremonie.

Shetani schaut zu ihm auf, ihre Augen begannen noch grüner zu leuchten wie sonst, so begann sie leise zu sprechen „Jemanden zu vergessen, den man mag ist schwer“ umspielte ihre Lippen nun ein Lächeln „Jemanden zu vergessen, den man sehr mag ist noch schwerer“ sprach sie ruhig weiter ohne den Blick aus seinen Augen zu lösen, noch einmal setzt sie zu Wort an. „Jemanden zu vergessen, den man liebt ist am schwierigsten“ füllen sich ihre Augen nun leicht mit Tränen vor Glück, so wurde der Druck ihrer Hand nun etwas fester „Ja dich zu vergessen, war unmöglich, deshalb werde ich es nie wieder versuchen mein Herz, denn ich bin nicht Ganz, wenn du nicht bei mir bist und verspreche dir solange du mich erträgst, den Weg an deiner Seite zu gehen, dich mit Stolz und Hingabe zu erfüllen“ Hob sie nun ihre freie Hand und wischte sich die Träne von der Wange.
Ofeigur holte tief Luft zu ihren Worten, die selbst so einen störrischen alten Sturkopf einen Klos im Hals setzten und sah in Tani´s Augen. Voller drang es nun endlich los zu werden sprach er: „Ich will nun hier vor unseren Göttern und allen Anwesenden dir schwören und versprechen dass ich dir alle Zeit ein treuer Gefährte sein will, dich auf Händen tragen und immer an deiner Seite sein in guten wie auch in schlechten Zeiten, dich und deine Nachkommen in meinem Herzen tragen und mit meinem Schwert, meinem Schild und meinem Leben verteidigen und beschützen will.“ Er wiederholte nochmals die Worte die er grade zuvor leise murmelte:
Meine geliebte Tani, die Du mir Treue schwörst,
mich mit Weiblichkeit betörst,
Deine Liebe und Dein Wort 
tragen mich an himmlischen Ort
Deine Hände sanft und weich, 
streicheln mich, wie die unserer Rabenfedern gleich.
Meine Liebe will ich Dir geben,  
Dich treu umsorgen mein ganzes Leben!
Die Zeremonie war ein voller Erfolg. Loarn und Tjara blieben auch über Nacht dort. Bevor sie aber zur Feier hinab gehen wollten, stahlen sie sich einen Moment für sich alleine. Während sie sprachen, sagte Loarn ihr, das er bei ihrer eigenen Gefährtenschaft nicht solche Worte sprechen konnte und er das gerne nachholen wollen würde. Dieser Moment war mehr als wunderschön.
Loarn Kjartan lachte leise bei ihren Worten bezüglich des Rededrahls. "Gut.“ ist nur zu hören. Ihre Hände auf seinen Schultern spürend, die seinen an ihrem Rücken welche nun dort verharren. Ein tiefer Atemzug ehe er beginnt zu sprechen. Er hat keinen Plan, keine Ahnung was er sagen sollte, so versucht er es nun einfach irgendwo her zu nehmen. "Es könnt klingen wie der Anfang. Der Anfang von der Ewigkeit. Ich sah dich, ein hilfloses Weib. Ein Weib das sich kaum verteidigen kann. Ein web mit wenig Erfahrung aber großem Potential. Du hast bei deiner ersten Zeremonie, aber ebenso bei der Selbstverteidigung einen großen Eindruck hinterlassen. Ob es nun der Wille der Götter war oder nicht. Du hast ein Zeichen eingebrannt. Ein Zeichen in mir und nein es ist nicht die Rune die ich an meinem Hals trage. Tjara was ich damit sagen will und auch um Kalevis Worte zu wiederholen. Ich werde für dich da sein, dich schützen, dich lehren dich zu verteidigen wenn dir Gefahr droht und ich nicht da bin. Ich will dich nicht im Bett alleine schlafen lassen. Ich möchte für dich und unser Kind da sein. Das Kind, nein das Baby das aus unserer tiefen Liebe entsteht." Er räuspert sich nach seinen Worten einmal, diese klingen teilweise ziemlich geschwollen, mit vielen Emotionen dahinter. Sehr ungewöhnlich für ihn, verwirrend auch für ihn selbst, aber das musste raus.
Was ein wunderschöner Abend und er wird Tjara wohl ewig in ihrer Erinnerung präsent bleiben.

Tjara war nun im zweiten Mond schwanger und natürlich gab es Veränderungen die sich immer mehr bemerkbar machen, aber dazu später mehr ...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen