Ein Tag wie jeder andere in Hlidskialf. Tjara war froh die letzten Tage nun
endlich verdaut zu haben. Die Reise nach Nifelheim, um Loarns und Kalevis
Familie zu besuchen, steckte ihr noch in den Knochen, da es sehr kalt dort ist.
Sie genießt die Wärme die ihr Gesicht umspielt und hatte sie mittlerweile das
schlechte Gefühl, dass schon seit zwei Tagen in ihrem Magen lag, vergessen.
Hatte sie in Nifelheim erfahren, das Aidan und seine Gefährtin nun getrennte
Wege gehen. Sie hielt es für den Grund, denn was anders konnte es nicht sein.
Auf oder nach dem Julfest konnte sie sicher mit ihm darüber reden, aber so
lange sollte sich das Treffen mit ein paar Bewohnern aus Helmutsport nicht
hinaus zögern.
Die Krieger waren anscheint alle irgendwie unterwegs, als es am Tor klopfte
und die Glocke geschlagen wurde. Sie ging zum Tor und hörte dann Stimmen. Als
sie erkannte wer der Besuch war, öffnete sie Aidan, Nurock, Kali und zwei
Mädchen das Tor. Sie bittet das Grüppchen hinein und bei Odin, war sie froh als
sie Kalevi sah, der in dem Moment am Tor erschien.
So viele Menschen waren nichts für sie, solange sie nicht hinter dem Altar
am Runenberg stand. Sie war immer nervös bis in die kleinste Haarspitze,
besonders wenn sie in fremden Gefilden war. Kann sie sich noch genau dran
erinnern, wie sie auf der Hallbank in Helmutsport immer kleiner und kleiner
wurde. Aber nun waren sie hier und sie musste versuchen ruhig zu bleiben.
Nach der normalen Begrüßung gingen dann alle in die Hall. Dort angekommen
erzählte Aidan, das sie ein Problem hätten. Nachdem er offenbarte, das es so
war, das ihre Godin auf Reisen war und in drei Tagen nicht zurück sein wird und
sie nun Tjara drum baten die Zeremonie durch zu führen wurde sie ganz blass.
Sie knetete ganz nervös ihren Runenbeutel und dann hörte sie erstmals nur
weiter zu. War es ja keine kleine Weihung sondern das Julfest.
Die Worte gingen hin und her. Dann passierte es. Aidan sprach dann davon, dass
viele Einladungen rausgingen und da sah man einen weißen Blitz aus der Hall
rennen, denn sie musste sich übergeben. So viele Leute und sie sollte eine
Zeremonie machen?! Das vertrug ihr Magen nicht. Da ging das ganze Mittagessen
und das Obst wieder Rückwärts aus ihr heraus.
Eine Sklavin wurde wohl rausgeschickt, den sie stand auf einmal hinter
Tjara. Sie fragte nach ihrem befinden und sie ließ sich Rebtuch und ein
Minzblatt bringen. Den Geschmack nach erbrochenem musste sie einfach los
werden. So kaute sie auf dem Minzblatt rum und ging zurück in die Hall.
Ein wenig von dem Gespräch hatte sie wohl verpasst, aber es stand fest, sie
würde die Zeremonie für das Julfest abhalten dürfen. Soviel Ehre war sie gar
nicht gewohnt, den war es schon was Anspruchsvolles und Wichtiges.
Sie schaffte es aber noch mit Aidan das Gespräch alleine zu suchen und
beschloss, während dieses Gesprächs, einen Tag eher nach Helmutsport zu reisen.
Ein wenig mit ihm reden aber vor allem ihn besser kennen lernen würde sicher so
einiges erklären und helfen. Wem und wie es helfen würde, das wusste sie auch
nicht, aber im inneren war ihr klar, dass sie es tun musste und ihr Bauchgefühl
hat sie noch nie im Stich gelassen.
Sie legte sich nach dem langen Tag ins Fell und freute sich darauf, Loarn
davon zu erzählen, was sie machen durfte. Oh, Loarn?! Wo war er überhaupt?!
Sicher wieder nur einen Rundgang machen.
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